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Neue Fragen braucht das Land ...

tradition ist die Weitergabe des feuers, nicht die anbetung der Asche (Jean Jaurés)

30/11/2022

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- ein paar Gedanken -

Feuer hat zwei Seiten. Es kann zerstören, Altes beseitigen. Es hat aber auch die Kraft, Raum und Möglichkeiten zu schaffen, damit Neues entsteht. Der hinduistische Gott Shiva ist Schöpfer und Zerstörer zugleich. Menschen, die für etwas brennen, halten sich nicht gerne mit dem Alten auf. Sie sind ungeduldig, weil sie in die Tat kommen wollen. Weil sie das, wofür sie kämpfen nicht verlieren wollen, weil der richtige Moment verpasst wird.

Unsere Zivilisation könnte auf ihr Ende zulaufen – das ist auch aus Sicht eines Wissenschaftlers nicht auszuschließen. Es ist dringend an der Zeit, für die radikale Veränderung zu "brennen", die nicht Wachstum und sinnlosen Konsum an erste Stelle setzt, sondern eine gerechte Verteilung von Lebenschancen, faire menschliche Beziehungen, innere Entwicklung und Kreativität. Wir dürfen Lernen, ohne Wachstum glücklicher zu sein. Der bisherigen Lebensstil einschließlich seiner energie- und rohstofffressenden Statussymbole wird dann als gestrig erscheinen. Das ist nicht in erster Linie eine Frage der Macht. Ein Merkmal des Neuen Denkens scheint auch zu sein, dass es um Qualität, nicht um Effektivität geht. Um Authentizität, nicht um die große Welle. Ein Grundgedanke des Christentums ist die Überwindung des Unlebendigen und des Toten durch die Abgabe von Macht und materiellem Reichtum und die Hingabe an die Liebe. Jeder Mensch muss sich selbst fragen, wie er oder sie lebt und wofür er oder sie brennt.

Wir haben in diesem Jahr am 4. Mai (!!!) bereits alle Ressourcen aufgebraucht, die die Erde in einem ganzen Jahr zur Verfügung . . .

. . . stellen kann. Dieses Datum nennt man den Erdüberlastungstag. Wir leben auf Kosten der Zukunft. Die existenziellen Probleme spüren (zunächst) die anderen, die Ärmeren in unserem Land, viel mehr jedoch die Ärmeren in den Ländern der Dritten Welt. Der Klimawandel ist kaum noch aufzuhalten, Politik besteht zu oft nur aus Verlautbarungen und Absichtserklä­rungen, die uns alle beruhigen sollen.

Leider sind die technologischen Errungenschaften nicht begleitet von einer geistigen Weiterentwicklung, die mit ihnen Schritt hält und ihren Einsatz sinnvoll gestaltet. Statt dessen breitet sich kollektive Verdummung aus. Menschen haben Trump gewählt, Meloni, einen deutschen Finanzminister, der seine Aufgabe darin sieht, die Interessen der Firma Porsche zu bedienen, sie wählen AFD und sie kaufen nach wie vor (E-)SUVs nur weil sie es können. Es ist erschreckend. Es ist deprimierend. Selbst denken, wirklich selbst zu denken, scheint für viele Menschen zu anstrengend zu sein.

Zurück zum Feuer. Protest kann heute nicht radikal genug sein, kann nicht umfassend genug sein, meine ich. Ich befürworte nicht Gewalt gegen Menschen, aber die Aktionen zum Beispiel der „Letzten Generation“ finde ich richtig und notwendig. Sie stören - und machen aufmerksam auf den Ernst der Lage. Dass diese Menschen nun wie Verbrecher behandelt werden, ist grotesk (siehe Bayern). Die wirklichen Zerstörer sind eher diejenigen, die dafür sorgen, dass Profitinteressen sich über die Bedürfnisse der Menschen und der Natur hinwegsetzen und damit unsere Zukunft gefährden. Das ist die „Anbetung der Asche“. Es geht doch darum, stattdessen Bilder zu entwickeln, die zeigen, dass es anders geht und diese Ideen ernst zu nehmen. Wir sind Teil einer lebendigen Natur, die in Kreisläufen denkt, die wächst, aber nicht anhäuft, die das Überkommene, Alte, sterben und immer wieder Vielfalt und Lebendiges entstehen lässt – wenn wir es nicht verhindern.
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    Autor

    Heribert Wefers
                                   
    In meinem Blog möchte ich meinen Gedanken Ausdruck geben und Menschen ansprechen, die Gespräch und Austausch suchen. Gerne lasse ich auch andere zu Wort kommen.


    was mich interessiert, als Naturwissenschaftler:
    - Natur, das Verstehen
      des Lebendigen

    - Klima und Klimawandel
    - Ressourcen und   
      Ressourcenschutz
      Suffizienz


    aber mehr noch:
    - wie geschieht Entwicklung
      und Wandel?
    - was heißt Neues Denken?
    - was brauchen wir wirklich?
    - die Qualität von Orten und
      Räumen
    - was fördert, was hemmt
      Entwicklung?

    Ich habe lange Jahre als Umweltchemiker gearbeitet, heute haben sich zusätzliche Schwerpunkte ergeben. Das Schreiben steht zunehmend im Vordergrund.




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