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Neue Fragen braucht das Land ...

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12/12/2022

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Ein Versuch, als Umweltwissenschaftler nüchtern auf die globale Energiesituation und den Kli­mawandel zu sehen:
Es werden heute euphorische Meldungen zur Energiewende verkündet, die einerseits wahr­scheinlich größtenteils zahlenmäßig richtig sind, die den Blick aufs Ganze dennoch stark verfälschen und uns von notwendigen Schritten eher abhalten. Weltweit ist die Entwicklung katastrophal. Ich möchte ein paar Zahlen nennen.
Der Gesamtverbrauch an Primärenergie (alle Energieträger zusammengenommen) ist vom Jahr 2000 bis 2021 auf ca. 176.000 Terawattstunden gestiegen, d.h. um 43%.


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Der Verbrauch an fossiler Energie (Kohle, Gas, Erdöl) ist von 2000 bis 2021 auf ca. 136.000 Terawattstunden gestiegen, d.h. um 44%. Der Anteil der erneuerbaren Energien betrug im Jahr 2000 7,0%, der größte Anteil davon lieferten Wasserkraftwerke. Er ist gestiegen auf einen Anteil von 12,6%, auch hiervon stellt Wasserkraft den größten Anteil. Das ist erfreulich. Aber:

Die erneuerbarer Energie wiegt nicht einmal den Anstieg der Gesamtenergiemenge auf. Der absolute Einsatz an fossilen Energieträgern ist dramatisch gestiegen, stärker als die er­neuerbaren Energien.

Er ist so hoch wie nie zuvor.
Er beträgt mehr als das Vierfache im Vergleich zu 1960.
E
in Blick auf die nebenstehende Grafik macht dies deutlich. Grafik anklicken für größere Darstellung

Die Folgen sind beunruhigend: . . .


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. . .
  • Offenbar ist es allen Beteiligten lieber, Erfolgsmeldungen zu verkünden, als der Wahrheit ins Gesicht zu sehen. Das betrifft auch die Umweltverbände.
  • Es dürfte nicht in erster Linie darum gehen, die Erneuerbaren auszubauen (was natürlich im Prinzip richtig und gut ist), sondern viel wichtiger wäre es, den Gesamtverbrauch dramatisch zu senken. Das weltweite Problem ist nicht der immer noch geringe Anteil an erneuerbaren Energien, sondern Wachstumsraten, die viel größer sind, als dass die erneuerbaren in abseh­barer Zeit auffangen können.
  • Eine dramatische Reduzierung des Energieverbrauchs (die lebensnotwendig für die nächsten Generationen ist) ist allerdings nicht kompatibel mit einem Wirtschaftssystem, welches auf Wachstum beruht.
  • Wir müssen aufhören, so zu tun, als ob wir weitermachen können wie bisher, nur indem wir auf CO2-freie (was immer das genau heißt) Energiequellen umsteigen. Das ist definitiv eine Irre­führung. Es ist überhaupt nicht realistisch, rechtzeitig die noch verbliebenen 83% (!) fossiler Energie weltweit zu substituieren. Die Wachstumsquoten sind nicht zu halten, auch die erneu­erbaren Energien sind mit Umweltfolgen (Rohstoffabbau etc.) verbunden.
  • Der isolierte Blick auf Deutschland ist in einer globalen Welt einseitig und ignorant: Die Fol­gen der Umweltzerstörung tragen diejenigen Länder, die am wenigsten dazu beigetragen ha­ben. Und die ökologischen Schäden der „sauberen“ Technologien schlagen zu einem großen Teil in den Ländern zu Buche, in denen sie hergestellt oder in denen die Rohstoffe produziert werden. Es hat etwas Verlogenes, wenn wir stolz auf den prozentualen Rückgang der fossilen Energie in Deutschland hinweisen.
Wir brauchen etwas Mut. Es geht nicht um Reformen, es geht um grundlegende Veränderung. Wir müssen weg vom Wachstumsdogma, wir brauchen eine andere Wirtschaftsform, einen anderen Lebens- und Konsumstil, ande­re Werte, andere Statussymbole. Und zwar bald. So lange wir das nicht einsehen, haben wir keine Chance. Sorry.


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    Autor

    Heribert Wefers
                                   
    In meinem Blog möchte ich meinen Gedanken Ausdruck geben und Menschen ansprechen, die Gespräch und Austausch suchen. Gerne lasse ich auch andere zu Wort kommen.


    was mich interessiert, als Naturwissenschaftler:
    - Natur, das Verstehen
      des Lebendigen

    - Klima und Klimawandel
    - Ressourcen und   
      Ressourcenschutz
      Suffizienz


    aber mehr noch:
    - wie geschieht Entwicklung
      und Wandel?
    - was heißt Neues Denken?
    - was brauchen wir wirklich?
    - die Qualität von Orten und
      Räumen
    - was fördert, was hemmt
      Entwicklung?

    Ich habe lange Jahre als Umweltchemiker gearbeitet, heute haben sich zusätzliche Schwerpunkte ergeben. Das Schreiben steht zunehmend im Vordergrund.




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