![]() Der aktuelle Lockdown fühlt sich anders an als der erste. Im Frühjahr habe ich es empfunden wie ein Stopp-Signal, wie eine Glocke der Achtsamkeit. Es war wie ein Aufruf, auch darüber nachzudenken, wie wir wirklich leben wollen. Es machte deutlich, wie unsinnig unser Lebensstil des „immer mehr haben wollen“ ist. Und ich fand es erstaunlich, dass so viel an Einschränkungen und drastischen Eingriffen möglich war. Es provozierte geradezu die Frage: Wenn das so geht, dann müsste es auch möglich sein, einen klimafreundlichen Lebensstil durchzusetzen. Dann wäre die Klimakatastrophe abwendbar! Und nun? Es fühlt sich für mich an wie eine kollektive Amnesie, eine Betäubung, ein Herunterfahren von Begegnung und Lebendigkeit. Fast das Einzige, was aufrecht erhalten wird, ist „shopping“, Konsum. Ich fühle mich reduziert auf mein „Konsument sein“. Mein Bedürfnis nach sozialem und . . .
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![]() In der FAZ (*) lese ich (67), dass jüngere Menschen weniger Rücksicht auf Umwelt und Klima nehmen als ältere. Mich hat ein gewisses Unbehagen befallen, was zu folgendem Leserbrief geführt hat: Vielleicht verzweifeln die jungen Menschen – wie ich inzwischen auch - an den Scheinlösungen und leeren Versprechungen unserer Generation. Wer zweifelt denn nicht an unserer Intelligenz, wenn die größten Zuwachsraten bei umweltschädigenden SUVs liegen, wenn ein Verkehrsminister sich als Autolobbyist versteht und eine Regierung für die Aufrechterhaltung des umweltschädigenden Flugbetriebes mehr zahlt, als für unser gesamtes Kulturleben? Oder wenn Fluggäste mit ein paar Euro die umweltschädigenden Auswirkungen des Fliegens zu „kompensieren“ glauben? Kaum eine Nachrichtensendung vergeht, in der nicht irgendeine unsinnige . . . ![]() Der Gedanke, fortwährendes materielles Wachstum sei notwendig für unser Wohlergehen, führt offensichtlich in eine Sackgasse. Ab einem bestimmten Wohlstand wächst unsere Lebenszufriedenheit nicht mehr, nur weil wir mehr konsumieren. Im Gegenteil: Überdruss am Überfluss greift um sich, wir empfinden unser Leben eingeengt durch zu viele Dinge, zu viele Verpflichtungen, zu viel Äußeres. Es geht um unsere Lebensqualität und die unserer Kinder. Wir brauchen soziale und globale Gerechtigkeit. Sie ist der wichtigste Garant für eine friedliche Zukunft. Suffizienz bedeutet zu fragen, was wir wirklich brauchen. Es geht um neue Werte, neue Statussymbole, neue Kriterien für ein "gutes Leben". Unser Leben kann lebendiger und weniger kommerzialisiert sein. Die Broschüre bringt Informationen und Tipps für ein nachhaltiges, gutes und suffizientes Leben. Autoren: Wefers H. und Buschmann R.; BUND e.V. (Hrsg.). Download hier. ![]() Eine Krankheit wirft Fragen auf: Was will es mir sagen, dass mich diese Krankheit jetzt trifft? Gesund werden heißt nicht nur, die Krankheit zu überwinden. Es heißt oft, sein Leben zu verändern. Eine Pandemie stellt diese Fragen an die Menschheit. Die Krise kann Chance sein oder Bedrohung. Chance könnte sein, den Weg ins "immer mehr" eines rein materiell orientierten Lebensstils zu verlassen. Andererseits ist Angst spürbar, dass wir als Objekte eines Geschehens zurückbleiben, bei dem unsere Mündigkeit auf der Strecke bleibt. Es gilt wachsam zu sein, jetzt zu fragen, wie wir in der Zukunft leben wollen und wie wir Orientierung gewinnen können. . . . Download des ganzen Textes ![]() Kontrolle: Vielleicht das Wichtigste, was uns Corona lehrt: Wir haben nicht alles unter Kontrolle. Keiner konnte die Pandemie voraussagen, noch weiß jemand wirklich, wie es in drei Monaten aussehen wird. Das macht denjenigen Angst, die gern im Gefühl der Sicherheit leben, die sich daran gewöhnt haben, dass es für alle Probleme technologische Lösungen gibt. Wir sind jedoch nun auf uns selbst zurück-geworfen und mit Fragen konfrontiert, auf die wir jetzt keine Antworten erhalten. Das erklärt die überraschende Akzeptanz gegenüber den doch sehr einschneidenden Freiheitseinschränkungen. . . . . Download des ganzen Textes
![]() Wie geht es weiter im Klimaschutz? Was braucht die Zukunft, was brauchen wir? Es macht nicht allzu optimistisch, die weltweiten oder auch nur die nationalen Aktivitäten gegen den Klimawandel zu betrachten. Wachstum scheint nach wie vor oberstes Ziel unserer Wirtschaft zu sein. Moralische Apelle, Aufruf zum Flug-, Plastik-, Konsumverzicht, Demonstrationen, alles ist sinnvoll und notwendig, aber ... die Erfolge sind eher bescheiden. Gleichzeitig macht das Engagement vieler, besonders auch junger Menschen Hoffnung. Das Seminar beginnt mit einem einführenden Vortrag zum Thema „Gutes Leben im Klimawandel?“ mit Dr. Heribert Wefers. Er wird in seinem Vortrag zunächst den aktuellen Zustand darstellen. Er wird aufzeigen, dass es ohne einen grundlegenden Paradigmenwechsel nicht gehen wird. Den erreichen wir nicht über die allgegenwärtige Fixierung auf technologische Lösungen, die sich nur zu oft als Scheinlösungen herausstellen. Wie kann „Gutes Leben“ auch in Zeiten des Klimawandels gelingen? Wir dürfen uns nicht vorschreiben lassen, dass dieses „Mehr-größer-schneller“ gleichbedeutend mit Lebensstandard ist. „Weniger und besser“ könnte eine lebendige und freudvolle Alternative zum Wachstumszwang sein. Was heißt für uns „gutes Leben“? Was brauchen wir wirklich? ![]() Vortrag und Seminar mit Heribert Wefers Veranstalter: Sambucus e.V. 18. Jan. 2020, 10.00 - 17.15 Uhr Mehrgenerationenhaus Waffensen, Immentun 1 |
AutorHeribert Wefers |