Wir brauchen eine Kultur des Lebendigen -
ein neues Bild vom „guten Leben“ Weshalb geraten die Lebensgrundlagen auf unserem Planeten immer mehr in Gefahr, wird es immer wahrscheinlicher, dass wir die Klimawende nicht rechtzeitig schaffen? Obwohl es nie so viel Wissen, soviel technologische Möglichkeiten und Geld gab, wie heute? Der Natur- und Umweltwissenschaftler Dr. Heribert Wefers sieht uns in einem technologiefixierten Denken verfangen, das eher Ursache als Lösung der Probleme ist. Das Wissen und die Wertschätzung von der Qualität und Kraft des Lebendigen in der Natur ist vielen Menschen verloren gegangen. Man könnte von einer Kultur des Toten sprechen, wir sehen die Welt als Dinge, als Ressourcen. Wie können wir eine Kultur des Lebendigen schaffen, ein neues, weniger einseitiges Denken, ein zukunftsfähiges Bild von einem „guten Leben“? Andere, nachhaltigere, suffiziente Wege finden? Damit wird die Frage einhergehen, welches Bild wir vom Lebendigen überhaupt haben und welchen Stellenwert es in unserer Gesellschaft und bei jedem von uns hat. Mo., 23.09.2024, 19:30 - 21:45 Uhr Ort: VHS im Kantor Helmke-Haus, Rotenburg/Wümme Eintritt: 6,00 €
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Ich möchte Mitgefühl ausdrücken für die Menschen in Israel. Für die vielen, die sich für Verständigung einsetzen und einsetzten, für Frieden und Deeskalation. Und die mitansehen müssen, wie eine ultrarechte Regierung unter einem phantasielosen, ichbezogenen Gewaltpolitiker unsagbares Leid verursacht, den vielfachen Tod von Menschen, einschließlich Frauen und Kindern in Kauf nimmt. Die offenbar auch in Kauf nimmt, dass dieser Krieg zu einem Flächenbrand eskaliert, der unkontrollierbar sein wird. Eine Regierung, die Voraussetzungen dafür schafft, dass der Hass auf das Land Israel in den nächsten Jahrzehnten bestehen bleibt und der Antisemitismus weltweit zunimmt.
Ich möchte Mitgefühl ausdrücken für die Menschen in Palästina, die mitansehen und -hören müssen, wie sie und ihre Mitmenschen von der HAMAS benutzt wurden, die mitansehen und miterleiden müssen, dass ihnen die Lebensgrundlagen geraubt werden, weil die Welt nicht unterscheiden kann zwischen Maßnahmen gegen Verbrecher und gegen Menschen, die wie fast alle, mehrheitlich nur Frieden wollen. . . . Menschen haben Rechte, unabhängig von ihren Leistungen und Eigenschaften, nur dadurch, dass sie Menschen sind. Es ist Zeit, auch den anderen Lebewesen oder dem Lebendigen überhaupt Rechte zuzugestehen. Wenn wir davon sprechen, die Natur solle nachhaltig genutzt werden, dann steckt bisher in der Regel die Motivation dahinter, dass wir Menschen einen Nutzen davon haben. Ein nicht anthropozentrisch begründetes Recht der Natur existiert praktisch nicht. Eine solche Sichtweise, Natur lediglich als Ressource zu sehen, ist aus vielen Gründen eine Anmaßung des Menschen, der Teil dieses lebendigen Ganzen ist, und einer der Gründe, weshalb wir offensichtlich immer mehr das Leben auf der Erde in Gefahr bringen. Ein gutes, gerechtes Leben erfordert ein Umdenken. Ich werde also auch die Frage stellen, wie das aussehen kann. Ort und Zeit: Donnerstag, 19. Oktober 2023, 19.00 – 21.00 Uhr via ZOOM in der HUMAN Impulse-Reihe Anmeldung: Bitte melde dich zum HUMAN Impulsabend unter [email protected] an. Die Zoom-Koordinaten erhältst du am Mittwoch, 18. Oktober 2023. Eine Veranstaltung von musica innova e.V. Vortrag und Gespräch Wir leben in einer Zeit des materiellen Wachstums. Vieles wird in immer größerer Zahl verfügbar gemacht: Dinge, Orte, Mobilität, Erlebnisse, sogar zwischenmenschliche Kontakte. Gleichzeitig realisieren wir eine Entfremdung: Das, was wir eigentlich suchen, Nähe und emotionale Beteiligung, Resonanz mit der Welt und mit anderen Menschen, scheint uns zunehmend zu entgleiten. Wir verändern die Welt, um mehr zu besitzen und verlieren das Wesentliche: Lebendigkeit. Wir werden über die Frage sprechen, was Lebendigkeit zwischen den Polen Sicherheit und Risiko ausmacht, was wir tun können, um Lebendiges und Resonanzerlebnisse wahrscheinlicher zu machen. Datum: Sonntag, 8. januar 2023, 16.00 Uhr. Ort: Holderhof, Auf der Worth 34, 27389 Vahlde, OT Riepe. Der Eintritt ist frei. Wer mag, darf nach dem Vortrag eine kleine Spende geben. Bitte unverbindliche Anmeldung über das Kontaktformular oder über [email protected]. Veranstalter: Sambucus e.V. Lit.: Hartmut Rosa: Unverfügbarkeit (2020). Suhrkamp Taschenbuch Für weitere Veranstaltungen und Infos bitte "READ MORE" anklicken. Ein Versuch, als Umweltwissenschaftler nüchtern auf die globale Energiesituation und den Klimawandel zu sehen: Es werden heute euphorische Meldungen zur Energiewende verkündet, die einerseits wahrscheinlich größtenteils zahlenmäßig richtig sind, die den Blick aufs Ganze dennoch stark verfälschen und uns von notwendigen Schritten eher abhalten. Weltweit ist die Entwicklung katastrophal. Ich möchte ein paar Zahlen nennen. Der Gesamtverbrauch an Primärenergie (alle Energieträger zusammengenommen) ist vom Jahr 2000 bis 2021 auf ca. 176.000 Terawattstunden gestiegen, d.h. um 43%. Der Verbrauch an fossiler Energie (Kohle, Gas, Erdöl) ist von 2000 bis 2021 auf ca. 136.000 Terawattstunden gestiegen, d.h. um 44%. Der Anteil der erneuerbaren Energien betrug im Jahr 2000 7,0%, der größte Anteil davon lieferten Wasserkraftwerke. Er ist gestiegen auf einen Anteil von 12,6%, auch hiervon stellt Wasserkraft den größten Anteil. Das ist erfreulich. Aber: Die erneuerbarer Energie wiegt nicht einmal den Anstieg der Gesamtenergiemenge auf. Der absolute Einsatz an fossilen Energieträgern ist dramatisch gestiegen, stärker als die erneuerbaren Energien. Er ist so hoch wie nie zuvor. Er beträgt mehr als das Vierfache im Vergleich zu 1960. Ein Blick auf die nebenstehende Grafik macht dies deutlich. Grafik anklicken für größere Darstellung Die Folgen sind beunruhigend: . . . Feuer hat zwei Seiten. Es kann zerstören, Altes beseitigen. Es hat aber auch die Kraft, Raum und Möglichkeiten zu schaffen, damit Neues entsteht. Der hinduistische Gott Shiva ist Schöpfer und Zerstörer zugleich. Menschen, die für etwas brennen, halten sich nicht gerne mit dem Alten auf. Sie sind ungeduldig, weil sie in die Tat kommen wollen. Weil sie das, wofür sie kämpfen nicht verlieren wollen, weil der richtige Moment verpasst wird.
Unsere Zivilisation könnte auf ihr Ende zulaufen – das ist auch aus Sicht eines Wissenschaftlers nicht auszuschließen. Es ist dringend an der Zeit, für die radikale Veränderung zu "brennen", die nicht Wachstum und sinnlosen Konsum an erste Stelle setzt, sondern eine gerechte Verteilung von Lebenschancen, faire menschliche Beziehungen, innere Entwicklung und Kreativität. Wir dürfen Lernen, ohne Wachstum glücklicher zu sein. Der bisherigen Lebensstil einschließlich seiner energie- und rohstofffressenden Statussymbole wird dann als gestrig erscheinen. Das ist nicht in erster Linie eine Frage der Macht. Ein Merkmal des Neuen Denkens scheint auch zu sein, dass es um Qualität, nicht um Effektivität geht. Um Authentizität, nicht um die große Welle. Ein Grundgedanke des Christentums ist die Überwindung des Unlebendigen und des Toten durch die Abgabe von Macht und materiellem Reichtum und die Hingabe an die Liebe. Jeder Mensch muss sich selbst fragen, wie er oder sie lebt und wofür er oder sie brennt. Wir haben in Deutschland in diesem Jahr am 2. Mai (!!!) bereits alle Ressourcen aufgebraucht, die die Erde in einem ganzen Jahr zur Verfügung . . . Stille ganz Ohr ganz Auge sein wie ein Kind dessen Tage unendlich lang du erinnerst den Geruch klaren Wassers die Farbe der kühlen Luft das Geräusch der Sommersonne das Gefühl dunkler Erde das Sandkorn der Käfer die Kornblume zu schön waren die Dinge sie mitzuteilen zu klein und zu groß sie baten darum zu schweigen heute wieder hw Der aktuelle Lockdown fühlt sich anders an als der erste. Im Frühjahr habe ich es empfunden wie ein Stopp-Signal, wie eine Glocke der Achtsamkeit. Es war wie ein Aufruf, auch darüber nachzudenken, wie wir wirklich leben wollen. Es machte deutlich, wie unsinnig unser Lebensstil des „immer mehr haben wollen“ ist. Und ich fand es erstaunlich, dass so viel an Einschränkungen und drastischen Eingriffen möglich war. Es provozierte geradezu die Frage: Wenn das so geht, dann müsste es auch möglich sein, einen klimafreundlichen Lebensstil durchzusetzen. Dann wäre die Klimakatastrophe abwendbar!
Und nun? Es fühlt sich für mich an wie eine kollektive Amnesie, eine Betäubung, ein Herunterfahren von Begegnung und Lebendigkeit. Fast das Einzige, was aufrecht erhalten wird, ist „shopping“, Konsum. Ich fühle mich reduziert auf mein „Konsument sein“. Mein Bedürfnis nach sozialem und . . . In der FAZ (*) lese ich (67), dass jüngere Menschen weniger Rücksicht auf Umwelt und Klima nehmen als ältere. Mich hat ein gewisses Unbehagen befallen, was zu folgendem Leserbrief geführt hat:
Vielleicht verzweifeln die jungen Menschen – wie ich inzwischen auch - an den Scheinlösungen und leeren Versprechungen unserer Generation. Wer zweifelt denn nicht an unserer Intelligenz, wenn die größten Zuwachsraten bei umweltschädigenden SUVs liegen, wenn ein Verkehrsminister sich als Autolobbyist versteht und eine Regierung für die Aufrechterhaltung des umweltschädigenden Flugbetriebes mehr zahlt, als für unser gesamtes Kulturleben? Oder wenn Fluggäste mit ein paar Euro die umweltschädigenden Auswirkungen des Fliegens zu „kompensieren“ glauben? Kaum eine Nachrichtensendung vergeht, in der nicht irgendeine unsinnige . . . Der Gedanke, fortwährendes materielles Wachstum sei notwendig für unser Wohlergehen, führt offensichtlich in eine Sackgasse. Ab einem bestimmten Wohlstand wächst unsere Lebenszufriedenheit nicht mehr, nur weil wir mehr konsumieren. Im Gegenteil: Überdruss am Überfluss greift um sich, wir empfinden unser Leben eingeengt durch zu viele Dinge, zu viele Verpflichtungen, zu viel Äußeres. Es geht um unsere Lebensqualität und die unserer Kinder. Wir brauchen soziale und globale Gerechtigkeit. Sie ist der wichtigste Garant für eine friedliche Zukunft. Suffizienz bedeutet zu fragen, was wir wirklich brauchen. Es geht um neue Werte, neue Statussymbole, neue Kriterien für ein "gutes Leben". Unser Leben kann lebendiger und weniger kommerzialisiert sein. Die Broschüre bringt Informationen und Tipps für ein nachhaltiges, gutes und suffizientes Leben. Autoren: Wefers H. und Buschmann R.; BUND e.V. (Hrsg.). Download hier. Eine Krankheit wirft Fragen auf: Was will es mir sagen, dass mich diese Krankheit jetzt trifft? Gesund werden heißt nicht nur, die Krankheit zu überwinden. Es heißt oft, sein Leben zu verändern. Eine Pandemie stellt diese Fragen an die Menschheit. Die Krise kann Chance sein oder Bedrohung. Chance könnte sein, den Weg ins "immer mehr" eines rein materiell orientierten Lebensstils zu verlassen. Andererseits ist Angst spürbar, dass wir als Objekte eines Geschehens zurückbleiben, bei dem unsere Mündigkeit auf der Strecke bleibt. Es gilt wachsam zu sein, jetzt zu fragen, wie wir in der Zukunft leben wollen und wie wir Orientierung gewinnen können. . . . Download des ganzen Textes Auferstehung von einer Kultur des Materiellen, des Unlebendigen, heißt auch Auferstehen von der Unterwerfung unter Besitz- und Konkurrenzdenken. Es gibt ein neues Denken. Es fragt nicht nach dem, was wir wissen, sondern danach, was wir noch nicht wissen. Es ist offen für das, was es noch nicht gab. Es fragt nicht danach, was wir ich haben kann, sondern danach, was wir wirklich brauchen. Es ist offen für das, was zwischen den Einzelnen lebt, für das "was entstehen will". Es geht über das Individuum hinaus, sucht das Menschliche, das Lebendige. Es fragt nach dem Sinn. Diese Auferstehung ist eine Befreiung von der Macht der Dinge, vom Verhaftetsein an das Ego. Kontrolle: Vielleicht das Wichtigste, was uns Corona lehrt: Wir haben nicht alles unter Kontrolle. Keiner konnte die Pandemie voraussagen, noch weiß jemand wirklich, wie es in drei Monaten aussehen wird. Das macht denjenigen Angst, die gern im Gefühl der Sicherheit leben, die sich daran gewöhnt haben, dass es für alle Probleme technologische Lösungen gibt. Wir sind jedoch nun auf uns selbst zurück-geworfen und mit Fragen konfrontiert, auf die wir jetzt keine Antworten erhalten. Das erklärt die überraschende Akzeptanz gegenüber den doch sehr einschneidenden Freiheitseinschränkungen. . . . . Download des ganzen Textes
Wie geht es weiter im Klimaschutz? Was braucht die Zukunft, was brauchen wir? Es macht nicht allzu optimistisch, die weltweiten oder auch nur die nationalen Aktivitäten gegen den Klimawandel zu betrachten. Wachstum scheint nach wie vor oberstes Ziel unserer Wirtschaft zu sein. Moralische Apelle, Aufruf zum Flug-, Plastik-, Konsumverzicht, Demonstrationen, alles ist sinnvoll und notwendig, aber ... die Erfolge sind eher bescheiden. Gleichzeitig macht das Engagement vieler, besonders auch junger Menschen Hoffnung. Das Seminar beginnt mit einem einführenden Vortrag zum Thema „Gutes Leben im Klimawandel?“ mit Dr. Heribert Wefers. Er wird in seinem Vortrag zunächst den aktuellen Zustand darstellen. Er wird aufzeigen, dass es ohne einen grundlegenden Paradigmenwechsel nicht gehen wird. Den erreichen wir nicht über die allgegenwärtige Fixierung auf technologische Lösungen, die sich nur zu oft als Scheinlösungen herausstellen. Wie kann „Gutes Leben“ auch in Zeiten des Klimawandels gelingen? Wir dürfen uns nicht vorschreiben lassen, dass dieses „Mehr-größer-schneller“ gleichbedeutend mit Lebensstandard ist. „Weniger und besser“ könnte eine lebendige und freudvolle Alternative zum Wachstumszwang sein. Was heißt für uns „gutes Leben“? Was brauchen wir wirklich? Vortrag und Seminar mit Heribert Wefers Veranstalter: Sambucus e.V. 18. Jan. 2020, 10.00 - 17.15 Uhr Mehrgenerationenhaus Waffensen, Immentun 1
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AutorHeribert Wefers Zur Bearbeitung hier klicken.
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